ein herz auf vier beinen
Peace Fighter
Ein Herz auf vier Beinen
Nach dem Ende seiner Rennkarriere fand «Peace Fighter» bei Michelle ein neues Zuhause. Doch dann stellte eine schwere Diagnose alles auf den Kopf. Dank Michelles Entscheidung darf der Wallach heute trotzdem ein sorgenfreies Leben geniessen.
Vor elf Jahren wurde ich geboren – ein wunderschönes Vollblut mit tiefschwarzem Fell, drei weissen Beinen und einem auffälligen weissen Stern auf der Stirn. Die ersten Jahre meines Lebens verbrachte ich auf der Rennbahn, wo ich meine gesamte Energie in den Wettkampf steckte. Doch mit sechs Jahren war meine Karriere plötzlich vorbei. Zum Glück fand ich bei Michelle ein neues Zuhause und damit eine zweite Chance.
Michelle sah in mir mehr als nur ein ehemaliges Rennpferd. Bei ihr durfte ich zum ersten Mal einfach nur ich selbst sein, ohne ständig etwas beweisen zu dürfen. Sie behandelte mich mit so viel Liebe und Respekt, dass ich schnell Vertrauen fasste. Ich war immer schon ein Pferd mit einem grossen Herz, sehr sensibel und offen. Menschen gegenüber zeigte ich mich stets freundlich und ehrlich.
Doch mit der Zeit merkte Michelle, dass etwas nicht stimmte: Besonders im Winter hatte ich starke Rückenprobleme. Das Reiten wurde für mich schmerzhaft, und Michelle liess mich untersuchen. Die Diagnose «Kissing Spines» traf uns hart. Zusätzlich zeigte das Röntgenbild, dass ich bereits als junges Pferd am Widerrist operiert worden war – etwas, das beim Kauf niemand erwähnt hatte.
Michelle entschied sich schweren Herzens dafür, mich nicht mehr zu reiten, um meinen Rücken zu schonen. Stattdessen sollte ich mein Leben auf einer grossen Weide verbringen, ohne Erwartungen oder Schmerzen. Zufällig ergab sich ein Platz auf einer wunderschönen Weide, die perfekt für mich war. Kurz darauf zog ich in mein neues Zuhause ein.
Hier geniesse ich nun mein Leben in vollen Zügen. Schon bald nach meiner Ankunft fühlte ich mich angekommen, durch meine unkomplizierte offene Art konnte ich sehr schnell in die Herde integriert werden und habe innert kürze Freunde gefunden. Ich werde hier für meine gelassene Art und mein selbstbewusstes Auftreten sehr geschätzt. Die Weiden sind sehr weitläufig, mit saftigem Gras und schattigen Bäumen. Ich habe viel Platz, um mich frei zu bewegen und die Gesellschaft der anderen Pferde zu geniessen. Das Fressen ist und bleibt meine grösste Leidenschaft. Michelle besucht mich regelmässig, und es ist schön zu sehen, dass sie spürt, wie glücklich ich hier bin. Ich habe meinen Frieden gefunden, und obwohl ich nicht mehr als Reitpferd aktiv bin, lebe ich ein erfülltes und sorgenfreies Leben. Die Weide ist weitläufig, mit saftigem Gras und schattigen Bäumen. Am meisten liebe ich es, in Ruhe zu grasen – das bleibt meine größte Leidenschaft. Michelle besucht mich regelmässig, und es ist schön zu sehen, dass sie spürt, wie glücklich ich hier bin. Ich habe meinen Frieden gefunden, und obwohl ich nicht mehr als Reitpferd aktiv bin, lebe ich ein erfülltes und sorgenfreies Leben.
Peace Fighter
Name: Peace Fighter
Geburstdatum: 12. Februar 2013
Rasse: Vollblut
Farbe: dunkelbraun
Charakter: sensibel, emphatisch, gutmütig, herzlich, offen, witzig, ehrlich, unerschrocken, mutig, selbsbewusst, dickköpfig, verfressen
Geschichte
2013 geboren in Deutschland
2016 – 2018 Rennen gelaufen in Deutschland und der Schweiz
seit 2019 im Besitz von Michelle
2019 – 2021 ganz viel Bodenarbeit um Vertrauen und Muskulatur aufzubauen und langsame Umschulung zum Reitpferd
2021 Diagnose Kissing Spines
2022 viel Bodenarbeit, Ausritte als Handpferd und Weide
2023 Umzug auf Weide im Jura – Elevage des Pres
Kissing Spines
Kissing Spines bedeutet auf Deutsch „küssende Dornfortsätze“ und beschreibt eine immer häufiger diagnostizierte Wirbelsäulenkrankheit bei Pferden. Beim Kissing Spines Syndrom nähern sich die Dornfortsätze der Rückenwirbel einander immer weiter an bis sie sich berühren, schmerzhaft aneinander reiben und in extremen Fällen sogar überkreuzen oder überlappen. Zudem können Entzündungen zwischen den einzelnen Wirbeln sowie knöcherne Zubildungen entstehen.
Häufig ist falsches Reiten oder auch eine falsche Ausbildung die Ursache von Kissing Spines und den damit verbundenen Rückenproblemen beim Pferd. In manchen Fällen wird der Pferderücken z.B. zu schnell durch Reitergewicht „belastet“, ohne vorher eine ausreichende Bemuskelung aufgebaut zu haben. Gerade jungen Pferden in der Ausbildung bleibt so wenig Zeit für eine gute Entwicklung des Knochengerüsts und der Muskulatur. Besonders die Rückenmuskulatur hat einen sehr großen Einfluss auf den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes und trägt einen großen Teil des Knochengerüsts. Setzt du dich beispielsweise auf den Rücken deines Pferdes, gibt seine Wirbelsäule zunächst erst einmal nach. Damit dein Pferd nun in der Lage ist, dein Gewicht gesund zu tragen, muss es seinen langen Rückenmuskel anspannen. Ist die Rückenmuskulatur jedoch nicht stark genug oder verspannt, ist auch das Anspannen des Muskels nicht möglich. Dies hat zur Folge, dass dein Pferd nicht aktiv mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt treten kann und seinen Rücken nach unten wegdrückt, anstatt ihn rund zu machen. Diese Fehlbelastung führt dann dazu, dass sich die einzelnen Dornfortsätze der Wirbelsäule immer weiter annähern, bis sie schmerzhaft aneinander reiben oder sogar überlappen. Bleibt es dauerhaft bei dieser Fehlbelastung, entzündet der Rückenmuskel. Ist der Muskel entzündet, kann er mit der Zeit schwinden, was dazu führt, dass die empfindliche Wirbelsäule ihren wertvollen Schutz verliert. Reitest du dein Pferd nun, spürt es diese Belastung sozusagen direkt auf seinen Knochen. Besonders der 12.-18. Wirbel sind anfällig für das Kissing Spines Syndrom, da der Abstand zwischen diesen sehr gering ist. Zudem liegen diese Rückenwirbel direkt unterm Sattel, weswegen sie oft zusätzlich belastet werden.
Welche Symptome deuten auf Kissing Spines bei deinem Pferd hin?
Folgende Symptome können auf eine Kissing Spines Erkrankung hinweisen:
- Sensibilität beim Abtasten des Rückens
- Lahmheit
- Steifheit
- Stockende Übergänge
- Inaktive Hinterhand
- Schwerfällige oder keine Anlehnung
- Probleme in der Versammlung
- Kein „über den Rücken reiten“
- Verweigerung vorm Sprung
- Dein Pferd kann sich nicht „in die Tiefe dehnen“
- Taktfehler
- Häufiges Umspringen im Galopp
- Häufiger Kreuzgalopp
- Unterm Sattel bocken oder „weglaufen“